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Zeit, zu machen.

Deutschland,
wir haben viel vor.

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Handwerker misst etwas aus Handwerker misst etwas aus

Respekt vor den Herausforderungen in unserem Land? Den haben die 5,6 Millionen Handwerkerinnen und Handwerker in Deutschland auch. Doch sie lassen sich davon nicht einschüchtern. Denn Machen ist ihr Selbstverständnis. Und Stillstand nicht ihr Ding. Sie halten das Land am Laufen, jeden Tag. Ob Energiewende, Digitalisierung oder Infrastruktur: Mit Können und Leidenschaft packen sie an und setzen um. Wir haben neun von ihnen bei ihrer Arbeit besucht, um herauszufinden, was sie antreibt.

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Wirtschaftskraft

Zeit, gemeinsam anzupacken

Das Handwerk ist ein wichtiger Motor für Wachstum und Wohlstand in Deutschland. Mit 765,6 Milliarden Euro (2023) setzt es mehr um als die vier DAX-Konzerne Volkswagen, Daimler, Allianz und BMW zusammen. Hinter diesem Erfolg stehen 5,6 Millionen Handwerkerinnen und Handwerker wie Metallbauer Maksim Kuzmitsch (30), die jeden Tag aus Überzeugung anpacken. Was sie antreibt? Leidenschaft für ihren Beruf und das Wissen, etwas zu tun, was Sinn ergibt.

Maksim Kuzmitsch ist Metallbauer

Das Tolle am Handwerk ist, am Ende des Tages ein fertiges Produkt in der Hand zu halten.

Maksim Kuzmitsch, Metallbauer

Metallbauer Maksim Kuztmisch

Maksim liebt es, mit Metall zu arbeiten. Und er gerät ins Schwärmen, wenn er davon erzählt. Denn die Möglichkeiten, die in diesem Werkstoff stecken, sind fast unerschöpflich: Man kann es verformen, zusammenlöten, schweißen und mit anderen Materialien einschmelzen, um neue Legierungen daraus zu machen. Aber am meisten schätzt Maksim an seinem Job, dass er dabei sein kann, wenn etwas Neues entsteht: von der Idee – dem weißen Blatt Papier zu Beginn – bis zum fertigen Produkt am Ende. Das dann in den Händen zu halten, sei einfach ein tolles Gefühl.

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Gestaltungswille

Zeit, alte Mauern einzureißen

Das Handwerk ist ein Paradebeispiel dafür, dass Tradition und Fortschritt sich nicht ausschließen, sondern ergänzen. Wir bauen auf Bewährtem auf, bleiben aber nicht dort stehen. Viele technische Innovationen stammen aus dem Handwerk. Und mit unserer Arbeit gestalten wir täglich das, was uns als Gesellschaft weiterbringt.

Metallbauerin Katja Lilu Melder bei der Arbeit
Katja Lilu Melder

Habt den Mut, zu machen, was ihr wirklich möchtet, nicht das, was von euch erwartet wird.

Katja Lilu Melder, Metallbauerin und Bauwerksmechanikerin

Davon ist auch Katja Lilu Melder überzeugt. Sie führt ein Unternehmen, das sich auf Abbrucharbeiten und Gefahrstoffsanierung spezialisiert hat. Und sie findet: Es gehört viel mehr alte Bausubstanz saniert. Ein altes Gebäude, das saniert wird, schafft nicht nur neuen Wohnraum, es trägt auch zum Klimaschutz bei. Denn es muss kein neuer Beton verbaut werden, bei dessen Herstellung viel CO2 freigesetzt wird. Außerdem wird bei der Sanierung viel Wert auf eine energieeffiziente und nachhaltige Gestaltung gelegt.

Was Katja auch am Herzen liegt: dass mehr Frauen ihren Weg ins Handwerk und speziell in den Baubereich finden. Denn auch in diesem Zusammenhang müssen noch einige Mauern in den Köpfen eingerissen werden.

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Kreativität

Zeit, Ideen Wirklichkeit werden zu lassen

Handwerk verbinden viele mit Fingerfertigkeit und Kraft. Doch alles, was wir erschaffen, haben wir zuvor erdacht und geplant. So muss auch Steinmetzin und Steinbildhauerin Luisa Lüttig viel Kopfarbeit leisten, bevor sie anfängt, ihren Werkstoff zu bearbeiten: Sie muss Material auswählen, Kosten kalkulieren, Kundenwünsche berücksichtigen und natürlich einen Entwurf des Werkstücks skizzieren.

Steinmetzin und Steinbildhauerin Luisa Lüttig
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Luisa Lüttig

Wir Handwerker sind keine Dummerchen, die nichts anderes gekriegt haben! Ich hab meinen Meister, bin Bachelor Professional – ganz ohne Studienbank.

Luisa Lüttig, Steinmetzin und Steinbildhauerin

Handwerkerinnen und Handwerker wie Luisa müssen nicht nur wissen, wie sie Werkzeuge und Maschinen bedienen. Sondern auch, wie sie ihre Vision in die Realität umsetzen. Dafür braucht es viel Vorstellungskraft und Kreativität. Geistige und körperliche Arbeit sind keine Gegensätze: Sie bauen aufeinander auf und ergänzen sich.

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Energiewende

Zeit, dem Klimawandel aufs Dach zu steigen

Deutschland hat sich auf den Weg in eine klimaneutrale Zukunft gemacht. Junge Handwerkerinnen und Handwerker wie die 24-jährige Elektrotechnikermeisterin Mona Kulka spielen dabei eine Schlüsselrolle. Gemeinsam mit ihrem Team arbeitet sie täglich daran mit, die Energiewende umzusetzen. Ob Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen montieren, Wallboxen für E-Fahrzeuge installieren oder „Stromfresser“ gegen energieeffiziente Lösungen austauschen: Mona weiß, warum sie jeden Tag aufsteht. Und für sich und das Klima macht sie es gern.

 Elektrotechnikermeisterin Mona Kulka arbeitet an der rgiewende

Ich habe schon an der Energiewende gearbeitet, bevor sie in aller Munde war.

Mona Kulka, Elektrotechnikerin

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Energiewende

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Technologie

Zeit, die Zukunft zur Gegenwart zu machen

Das Handwerk hat Tradition. Vor allem darin, technisch immer ganz vorne mit dabei zu sein. Der 3-D-Druck zum Beispiel, ohne den heute fast nichts mehr geht, wurde in Unternehmen wie dem Gießereimodellbaubetrieb von Sven Scheidung (37) schon vor 25 Jahren eingesetzt. Lange bevor die Technologie großflächig bekannt war. 

Technologie
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KI

Wir leisten unseren Beitrag, um die Transformation in Deutschland nach vorn zu bringen.

Sven Scheidung, Technischer Modellbauer

Komplexe Motoren, Windräder oder auch der einfache Wasserhahn haben eines gemeinsam: Alle basieren auf dem Modellbau. Nicht umsonst sieht Sven sein Gewerk am Anfang der produzierenden Nahrungskette. Um diese besondere Stellung möglich zu machen, braucht es neben zwei geschickten Händen viel technologisches Know-how und die entsprechenden Geräte. Was für die Allgemeinheit neu ist, ist hier seit Jahren Norm. Deswegen sieht Sven künstliche Intelligenz auch nicht als Bedrohung, sondern als künftiges Standardwerkzeug. Ein Werkzeug, für das er und sein Team schon jede Menge Einsatzideen entwickelt haben.

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Ausbildung und Perspektiven

Zeit, sich beruflich selbst zu verwirklichen

Elina Schoppnies (26) ist nicht direkt nach der Schule im Handwerk gelandet, weil sie erst einmal die Welt bereisen wollte. Danach begann die Abiturientin ihre Ausbildung zur Tischlerin. Und wenn man sie darüber sprechen hört, weiß man, dass sie zweifellos die richtige Wahl getroffen hat. Mit viel Kreativität verarbeitet sie Holz zu optisch ansprechenden Möbeln und Einrichtungsgegenständen. Das Schöne daran: Beim Fertigen macht ihr Handwerk erst sie glücklich und das Produkt dann für viele Jahre auch ihre Kundinnen und Kunden. Diese Selbstverwirklichung und Kundennähe schätzt sie sehr – eine Kombination, die es so wohl nur im Handwerk gibt.

Ausbildung

Was mich am Handwerk begeistert, ist Möbel zu entwerfen, die den Bedürfnissen der Menschen entsprechen.

Elina Schoppnies, Tischlerin in Ausbildung

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Ausbildung
Ausbildung

Wie viele ihrer Generation hat auch Zoë Weinberger (33) nach dem Abitur zunächst studiert. Jedoch fehlte ihr nach einem langen Tag am Schreibtisch stets das Gefühl, etwas Greifbares geleistet zu haben. Sie wollte Ideen nicht nur zu Papier bringen, sondern sie auch umsetzen. Mit 32 Jahren entschloss sie sich deshalb, ins Handwerk zu gehen, und fand als Stuckateurin in Ausbildung ihre berufliche Erfüllung. Von der Dämmung über Trockenbauten bis hin zu Stuckrosetten: Mit modernen und traditionellen Techniken saniert, modernisiert und restauriert sie Gebäude. Dass sie damit auch aktiv das Stadtbild mitgestaltet, macht ihren Beruf in ihren Augen zu etwas ganz Besonderem. Und nun weiß sie auch jeden Abend, was sie ganz konkret erreicht hat.

Ich habe nach meinem Studium mit 32 die Lehre angefangen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so einfach geht.

Zoë Weinberger, Stuckateurin in Ausbildung

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Ausbildung 2
Infrastruktur

Zeit, dass es in Deutschland weiter vorangeht

Jeden Tag benutzen Millionen Menschen Deutschlands Straßen, um von A nach B zu kommen. Was für alle selbstverständlich erscheint, ist nur möglich, weil Handwerker/-innen wie Alexander Dietschi-Wolff ganze Arbeit geleistet haben. Als Straßenbaumeister leitet er ein Team von zehn Personen mit einer gewaltigen Mission: Deutschlands Mobilität zu gewährleisten. Keine leichte Aufgabe. Aber eine, die auch nie langweilig wird. Denn jedes Bauvorhaben ist anders und erfordert eine individuelle Herangehensweise. Entsprechend ausgeprägt ist Alexanders Wissen über Materialien und Maschinen, Spezialfahrzeuge und Personaleinsatz. Am Ende eines Projekts blickt er stolz auf die von ihm und seinem Team gebauten Straßen, Autobahnen und Flughäfen. Ein gutes Gefühl.

Infrastruktur
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Infrastruktur

Es ist ein gutes Gefühl, an Deutschland mitzubauen.

Alexander Dietschi-Wolff, Tief- und Straßenbauer

Integration

Zeit, Vielfalt als Chance zu verstehen

Nichts ist schöner als der Duft von frisch gebackenem Brot auf dem Frühstückstisch. Möglich machen das Bäckermeister wie Marc-Philip Lamm. In seinen 11 Filialen geht er mit 25 internationalen in der hauseigenen Produktion beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seiner beruflichen Leidenschaft nach. Sein wichtigstes Einstellungskriterium ist, dass es menschlich passt und man gemeinsam Spaß an der Arbeit hat. Dabei spielt es keine Rolle, wo seine Mitarbeiter/-innen herkommen. Nicht umsonst integriert das Handwerk traditionell Fachkräfte aus der ganzen Welt.

Integration

Das beweist auch Aboubacar Fadiga im Betrieb von Marc-Philip jeden Tag aufs Neue. 2017 begann der als Flüchtling gekommene Guineer seine Ausbildung zum Bäcker und schloss diese später erfolgreich ab. Heute ist er fester Bestandteil des Teams und eine wichtige Stütze des gemeinsamen Erfolgs. Genau wie Aboubacar finden viele Mitarbeiter/-innen mit Migrationshintergrund im Handwerk ihre Chance auf Selbstverwirklichung. Und das Handwerk wertvolle Arbeitskräfte in Zeiten des Fachkräftemangels.

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Diversität

Das Handwerk leistet einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Marc-Philip Lamm, Bäckermeister