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1. Februar 2019

„Mit kleinen Budgets anfangen“

Mit kleinen Budgets anfangen

Alexander Baumer ist mit seinem Betrieb Edle Räume Regensburg GmbH seit 2010 auf Facebook aktiv. Unter dem Namen @MalermeisterBaumer zeigen er und sein Team den über 6.000 Fans, was sie unter dem Motto „Jede Wand ein Unikat, jede Oberfläche ein Einzelstück!“ verstehen. In den „Infos für Betriebe“ erzählt er, wie er Facebook nutzt und warum es ohne Budget manchmal eben doch nicht geht.

Portrait Baumer ohne Hinter

Für welche Zwecke nutzen Sie Facebook vorzugsweise?

Natürlich freuen wir uns, wenn wir über Facebook auch Neukunden gewinnen. Für uns ist es aber in erster Linie die beste Plattform, um den Betrieb im Internet den bestehenden Kunden zu präsentieren. Facebook ist in meinen Augen ein extrem leichtes Tool, um Eigenwerbung zu machen – ohne sie gleich zu bezahlen.

Wie hat sich Ihr Umgang mit Facebook seit 2010 verändert?

Anfangs habe ich viel ausprobiert, um ein Gespür zu bekommen, was funktioniert und was nicht. Ich habe aber recht schnell gemerkt, dass tägliche Posts für die User nicht interessant sind. Mittlerweile veröffentlichen wir nur noch ein- bis zweimal die Woche Beiträge, schrauben dafür aber die Qualität bei den Bildern und Themen höher.

Das heißt, Sie posten weniger spontan und setzen mehr auf geplante Beiträge?

Nicht unbedingt. Vielmehr differenzieren wir bei Inhalt und Format. In den Posts zeigen wir keine Bilder von der Mittagspause oder Rohbaustellen mehr, sondern nur noch fertige Projekte. Darüber bekommen die Kunden einen Gesamteindruck unserer Arbeit. Für Spontanes nutzen wir das Story-Format. Hier zeigen wir Arbeitsschritte oder Lustiges von der Baustelle. Für die Storys tragen unsere Mitarbeiter die Verantwortung. Man sollte die Handy- und Internetaffinität der jungen Generation auf jeden Fall nutzen!

Facebook Posts ohne Hintergrund

Der Facebook-Algorithmus erschwert die Sichtbarkeit von Posts. Kommen Sie trotzdem ohne Werbung aus?

Nein, wir haben ein monatliches Werbebudget von 100 bis 200 Euro. Ich konzentriere mich darauf, die ganze Unternehmensseite statt einzelne Beiträge zu bewerben, damit wir mehr „Gefällt mir“-Angaben bekommen. Darüber erzielen auch die Beiträge bessere Reichweiten. 1.000, 2.000 Fans kann man als Betrieb über die Jahre organisch schon zusammenbekommen. Höhere Gefilde erreicht man aber erst mit Werbung. Ich schätze, dass 50 Prozent unserer Fans auf Werbung zurückzuführen sind.

Welche Tipps haben Sie für Ihre Kollegen in puncto Werbung?

Ich rate davon ab, gleich zu Beginn Werbung auf Facebook zu schalten. Erstmal das Netzwerk kennenlernen und sich damit beschäftigen, wie Werbung dort funktioniert. Ich habe Bücher gelesen, im Netz recherchiert und YouTube-Videos geguckt. Mit etwas Vorwissen kann man mit kleinen Budgets wie 50 Euro anfangen zu testen. Aber man sollte immer die Statistiken auswerten und schauen, welche Texte und Fotos gut ankommen. Auch die Zielgruppeneinstellungen sind wichtig. Wir sprechen bspw. eine recht große Zielgruppe im Alter von 27 bis 55 Jahren an, grenzen sie aber regional ein – also Regensburg plus 20-30 Kilometer Umkreis. Und wir filtern die Zielgruppen auch über die Interessen: Architektur und Design passen besser zu uns als Basketball. Das lernen Sie mit der Zeit! Manchmal verbrennt man Geld. Abhaken, beim nächsten Mal wird’s besser. Und ich sage immer: Wenn man etwas zu 100 Prozent konsequent macht, zahlt es sich aus. Das gilt auch für Werbung auf Facebook.

Sie haben selbst Lust zu zeigen, wie Sie junge Menschen für das Handwerk gewinnen? Wir freuen uns über eine Kurzvorstellung Ihrer Aktivitäten. Bitte schicken Sie sie an: infosfuerbetriebe@handwerk.de

Weitere Infos gibt es hier: